Die Kartoffeldiät auf dem Prüfstand

Heutzutage gibt es viele Trends und Studien, die gesunde und förderliche Diäten belegen. Allerdings ist es so, dass man bei der Vielzahl an Ideen und Optionen schnell den Überblick verlieren kann. Daher ist es immens wichtig, dass man sich einen Überblick verschafft.

Heute wollen wir uns mit der sogenannten Kartoffeldiät beschäftigen. Was ist das, was bringt sie und vor allem: Ist diese Diät effektiv?

Nahaufnahme Kartoffeldiät - Ernährung-mit-System

Wie gesund ist die Kartoffeldiät wirklich?

Wie es der Name schon vermuten lässt, bei dieser Diät dürfen viele Kartoffeln gegessen werden. Die Erdäpfel haben viele Kohlenhydrate und sättigen enorm.

Aber kann das Verspeisen von solch vielen Kartoffeln überhaupt gesund sein? Schließlich heißt es vielerorts, dass gerade die Kohlenhydrate die bösen Dickmacher sind. Wie kann man es also mit einer kohlenhydratreichen Diät schaffen, dass man abnimmt?

Eben wurde bereits der sättigende Effekt von Kartoffeln genannt. Dieser kommt daher, weil sich der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr nur langsam verändert.

Der Körper muss keine große Menge an Insulin ausschütten. Dies bewirkt, dass man länger gesättigt ist und kein Heißhunger entsteht. Um es anschaulich zu gestalten, hier ein Beispiel: Isst man Süßigkeiten, wie beispielsweise Schokolade, dann steigt der Blutzuckerspiegel schnell und rasant an, der Körper muss viel Insulin ausschütten, um den Blutzucker wieder zu senken.

Der Vorteil der langkettigen Kohlenhydrate

Nach einem steilen Anstieg folgt meist ein ebenso steiler Abfall. Genau das ist das Heißhungergefühl. Eben jenes entsteht bei der Diät mit Kartoffeln nicht, da der Blutzucker nur langsam und stetig verändert wird. Im Zusammenhang zu sehen ist das auch aufgrund der langkettigen Kohlenhydrate.

Kurzkettige Kohlenhydrate sind beispielsweise in Süßigkeiten enthalten und bringen nur ein kurzes Energielevel. Die langkettigen hingegen bewirken das langsame Ansteigen des Blutzuckerspiegels und damit das Sättigungsgefühl. Dies fördert wiederum die Fettverbrennung des Körpers und regt den Stoffwechsel an.

Dazu haben Kartoffeln, wie zum Beispiel Spargel, einen entwässernden Charakter. Sie binden überschüssige Flüssigkeit und der Körper scheidet diese dadurch aus. Des Weiteren sind die Erdäpfel basischer Natur. Sie haben einen großen Gehalt an Kalium.

Dies reguliert den Säure-Basen-Haushalt und unterstützt die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Bedingt dadurch stärken die Kartoffeln die Muskelkontraktionen und sind förderlich für das Herz-Kreislauf-System.

Ballaststoffe bei der Kartoffeldiät

Kartoffeln enthalten große Mengen an Ballaststoffen. Ballaststoffe sind besonders förderlich für den Magen-Darm-Trakt und immens wichtig für eine gesunde Darmflora. Darüber hinaus wirken diese Stoffe zusätzlich sättigend und verhindern Heißhunger-Attacken.

Dazu ist die Kartoffel vollgepumpt mit Vitamin C. Dieses Vitamin regt den Stoffwechsel an und wirkt dazu antioxidativ. Das heißt, dass es gegen Entzündungen hilft und freie Radikale bindet. Das ist wichtig, weil freie Radikale Krankheitserreger sind.

Durch das Vitamin C wird die Kartoffel zu einem wahren Wundermittel. Ein hilfreicher Nebeneffekt ist, dass Vitamin C das Bindegewebe stärkt.

Um Fett zu verbrennen, braucht der Körper Eiweiß, denn das Protein regt den Stoffwechsel an und ist fundamental für den Muskelaufbau. Die Kartoffel hat reichlich davon, etwa 2 Gramm pro 100 Gramm Kartoffel.

Bei einer solchen Diät mag man vielleicht viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, dennoch sind Kartoffeln an sich sehr kalorienarm. Schließlich bestehen sie zu bis zu 80 % Wasser.

Das waren viele Fakten, warum diese Form der Ernährung gesund und förderlich für den Organismus ist. Es hört sich alles plausibel an, doch an was genau muss man sich halten bei der Diät und worauf kommt es letztlich an?

Wie funktioniert die Kartoffeldiät überhaupt?

Zunächst muss erwähnt werden, dass es hier, wie bei vielen anderen Diäten auch, verschiedene Optionen gibt. Zu den täglichen Kartoffeln kann man wahlweise andere Lebensmittel ergänzen. Essentiell ist jedenfalls, dass die Mahlzeiten fettarm zubereitet werden. Das ist eine Grundsäule dieser Diät.

Wenn man sich ganz streng an die Vorgaben halten will, so muss zu jedweder Mahlzeit am Tag Kartoffel auf dem Speiseplan stehen. Sicherlich gibt es aber Menschen, die sich morgens nicht geradezu auf die Knollen stürzen würden. Deswegen gibt es gesunde Alternativen, die morgens verzehrt werden können.

Ein perfektes Frühstück besteht aus Haferflocken und Magerquark im Zusammenspiel mit etwas Obst, Samen und einer Hand voll Nüsse. Lässt man die Samen und Nüsse weg, so kann man getrost zu einer Scheibe Vollkornbrot mit eiweißreichem, körnigem Frischkäse greifen.

Kartoffel auf Holztisch mit hellem Hintergrund

Ansonsten gehören, je nach Körpergewicht, ca. 500-1000 Gramm Kartoffeln am Tag mit 100 Gramm Magerquark oder ein paar Eiern auf den Speiseplan. Diese Kombination ist eine wahre Eiweiß-Bombe und regt die Fettverbrennung des Körpers enorm an.

Ausnahmen bestätigen die Regel, daher ist es auch erlaubt, dass man ab und an etwas mageres Fleisch zu sich nimmt. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass das Ganze fettarm bleibt. Sowohl die Zubereitung als auch das Fleisch selbst. Daher bietet sich vor allem Geflügel an.

Dazu isst man am besten gedünstetes Gemüse. Diese Mahlzeit enthält viele Proteine, Ballaststoffe und wichtige Vitamine.

Man sollte dennoch nicht zu viele Ausnahmen machen, weil die Kartoffeldiät in der Regel nur eine Woche lang durchgeführt werden sollte. Jetzt ist klar, was gegessen werden darf, aber wie kann die Knolle eigentlich zubereitet werden?

Fettarm ist das Zauberwort

Viele Diäten habend das Problem, dass sie zu aufwendig sind, um sich ordentlich in den Alltag eines Otto Normalverbrauchers integrieren zu lassen. Das ist jedoch bei der Diät mit den Kartoffeln nicht der Fall, da sich die Knollen super vorbereiten lassen.

Somit können Mahlzeiten für mehrere Tage vorgekocht werden. Auf diese Weise lässt sich eine Menge Zeit sparen und die Diät kann auch bestens eingehalten werden. Doch nun zur Zubereitung:

Ob in Scheiben geschnitten, in Hälften geteilt oder in noch ausgefallenere Formen aufgeteilt, die Zubereitung ist prinzipiell egal. Einzig und alleine fettarm muss sie bleiben.

Das heißt, dass man die Erdäpfel klassisch in Salzwasser kochen oder mit feinen Gewürzen bestreut im Ofen backen kann. Auf fettiges Öl sollte also möglichst verzichtet werden.

Was gilt es noch zu beachten?

Ein weiteres Standbein dieser Diät ist die Flüssigkeitszufuhr. Es sollten mindestens 3 Liter am Tag getrunken werden. Dies mag auf den ersten Blick viel erscheinen, ist aber unerlässlich. Das rührt auch daher, weil bei der Kartoffeldiät vor allem entwässert wird, wie bereits erwähnt wurde.

Dadurch werden Wasserdepots aufgespalten und ausgeschieden. Wie bei allen Diäten ist es also zunächst das Wasser, durch dessen Verschwinden die ersten Kilos von der Waage abhauen. Neben dem klassischen Leitungswasser eignen sich vor allem zuckerfreie Teesorten und ungesüßter Kaffee.

Gerade Kräutertees und schwarzer Kaffee regen die Fettverbrennung und den Stoffwechsel an. Da die Kartoffeldiät an sich nicht direkt die Fettverbrennung anspricht, sondern eher auf die Wasserreserven abzielt, sind diese Getränke nicht wegzudenken.

Fazit

Maßband auf HolzbrettMit der Kartoffeldiät kann man schnell ein paar Pfunde verlieren. Es gilt dennoch auf einige Punkte zu achten. Zum Beispiel sollte ein Auge auf den sogenannten Jojo-Effekt geworfen werden.

Man sollte nach der Diät also nur langsam wieder an seine eigentliche Ernährung herangehen, damit das Gewicht nicht wieder schnell in die negative Richtung ausschlägt.

Des Weiteren gehört diese Form der Ernährung zu den Monodiäten. Monodiäten sollten nicht länger als eine Woche durchgeführt werden, da ansonsten ein Nährstoffmangel entstehen könnte.

Dies droht aufgrund der einseitigen Ernährung. Ob diese Diät letztlich lohnend ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Daher lohnt es sich auch, dass man einen Blick auf andere Diäten wirft. Positive Beispiele, von denen man gehört haben sollte, sind hier das Intervallfasten, die Carnivor-Diät und die Blutgruppendiät.

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